Wallfahrtskirche

Zur Vermehrung der Andacht der benachbarten Bauersleute ließ 1689 der Rimbacher Schuster Georg Räderer das Bild mit einem Bretterverschlag einfassen. Bereits 1690 entstand eine hölzerne Kapelle. Sie wurde ein Jahr später durch ein gemauertes Kirchlein ersetzt. Der Zulauf des Volkes von nah und fern verstärkte sich und die reichhaltigen Opfergaben ermöglichten die Erbauung einer großen Wallfahrtskirche. Der jetzt im Läuthaus eingemauerte Stein, 1693 datiert, nennt die Initialen der eifrigsten Förderer: Georg Räderer, Schuhmacher und Nepomuk Müller, Stegmüller. Die Kirche wurde am 13. Juni 1714 durch den Regensburger Bischof Graf von Wartenberg geweiht.
Das jetzige Hochaltarbild der Kirche zeigt rechts unten die erste gemauerte Wallfahrtskapelle. Das gegenwärtige Gotteshaus, ein einheitlicher Barockbau, wurde wohl um 1693 begonnen. Doch zogen sich die Arbeiten daran mehrere Jahrzehnte hin. Anstatt des ausgeführten Tonnengewölbes mit Stichkappen, das sich frei über den Raum spannt, scheint man ursprünglich eine Anlage mit drei Säulenpaaren geplant zu haben, wie der ebenfalls am Hochaltarbild dargestellte Grundriss der Kirche vermuten läßt. Der stattliche Westturm konnte erst im Jahr 1739 errichtet werden. Der Erbauer des Gotteshauses dürfte der Dingolfinger Stadtmaurermeister Georg Weigenthaler gewesen sein. Nachdem ein Unwetter den Turm zerstört hatte, wurde er 1770 durch den Hofmaurermeister Felix Hirschstetter aus Landshut wieder aufgebaut. Seine schlanke, mit Holzschindeln gedeckte Kuppel grüßt weithin über das Isartal.
Das Hochaltargemälde und wohl auch der Aufbau selbst wurden schon im Jahr 1698 geschaffen. Als Maler hat sich Franz Felix Finckhenzeller aus Landshut durch eine Inschrift genannt. Das figurenreiche Blatt mit der Krönung Mariens durch die Heiligste Dreifaltigkeit bringt im unteren Bereich auch eine Ansicht der Stadt Dingolfing und zeigt einen Wallfahrtszug zur ersten Kapelle auf dem Berg. Die lebensgroßen Statuen von Moses und Paulus stehen zu beiden Seiten der Altaranlage. Der Tabernakel spricht die Formensprache des Frührokoko und wird eingerahmt von adorierenden und Weihrauch inzensierenden Engeln. Über ihm hängt das Gnadenbild von 1687 in barocker Umrahmung: die Krönung Mariens durch die Heiligste Dreifaltigkeit.
Auf dem Gebälk des Hochaltares rahmen Statuen des Hl. Joachim und der Hl. Anna das von Putten gesäumte Monogramm „IHS“ im Auszug der Altaranlage ein.
Im Jahr 2014 wurde anläßlich des 300jährigen Jubiläums ein Taufstein aufgestellt, geschaffen in moderner Formensprache aus Donaukalk und Bronze von der Dingolfinger Bildhauerin Jutta Wimmer.
Patrozinium:
Dreifaltigkeitssonntag (Erster Sonntag nach Pfingsten)